Montierungen Ohne adäquate Montierung bringt das beste Teleskop nichts. Hier ein Überblick, über die Montierungen, die mir bisher so untergekommen sind: ASA DDM60 Pro Lange Zeit war ich auf der Suche nach einer Montierung, die photographisch voll nutzbar und transportabel ist und eine Instrumentenlast von ca. 25kg problemlos  verkraftet. Keines der auf dem Markt angebotenen Systeme überzeugte mich, bis schließlich die ASA DDM60 vorgestellt wurde. Das Direktantriebskonzept überzeugte mich sofort, weil ich hier auch für die Zukunft noch enormes Potential sehe, das letztlich primär durch die entsprechende Software erschlossen werden kann und nicht durch mechanische Unzulänglichkeiten eingeschränkt ist. Die DDM60 Pro verlangt schon ein deutliches Umlernen und die Lernkurve ist anfänglich sehr steil, vor allem, wenn man sie nicht stationär einsetzen kann. Konzeptbedingt muß das gesamte System aus Stativ, Montierung, Teleskop, Okularauszug und CCD optimal aufeinander abgestimmt sein. Hier ist plötzlich nicht mehr die Steifigkeit oder der Schneckenfehler der Montierung die Herausforderung, sondern z.B. die Steifigkeit selbst hochwertiger Okularauszüge. Hat man diese Themen aber im Griff, ist es faszinierend, daß man langbelichtete Aufnahmen ohne Nachführung erzielen kann. Pentax 75 Apo Die DDM60 Pro bietet eine Reihe von Anschlußmöglichkeiten am Montierungskopf, die durch die Hohlachsen durchgeschleift sind. Dadurch kann ich alle erforderlichen Kabel durch die Montierung führen. Über die Anschlüsse (3 USB-Buchsen und mehrere Stromversorgungsleitungen) betreibe ich die CCD, das Filterrad, den Motorfokus und diverses anderes Zubehör ohne hängende Kabel. Um den maximalen Komfort zu erzielen, habe ich zwischen Montierungskopf und 3” Prismenklemme die QSC- Steuereinheit für Motorfokusierung und automatischen Lüftersteuerung sowie einen 12-Volt-Verteiler untergebracht, über den ich z.B. Taukappenheizung oder Flatbox mit Strom versorgen kann. Vixen GP-DX Die GP-DX war über sehr viele Jahre mein Arbeitspferd als Montierung. Durch die hervorragende Verarbeitung und den präzisen Lauf läßt sie sich problemlos photographisch bis zu einer Instrumentenlast von ca. 10 kg nutzen. Angesteurt wird sie von einem SkySensor 2000 PC, meiner Meinung nach immer noch eine der ausgereiftesten und komfortabelsten Steuerungen, die es auf dem Markt gibt. Im Laufe der Jahre habe ich die Montierung auch immer mal wieder an die Grenzen des Machbaren gebracht, ohne daß sie das übel genommen oder irgendwelche Probleme verursacht hat. So habe ich sie zeitweise mangels Alternative mit dem 18kg schweren TMB 152/1200 Apo zur Planetenphotographie mit Baader FFC genutzt. Das Schwingungsverhalten war natürlich wirklich übel, aber mit Motorfokusierung und viel Geduld ließen sich damit durchaus Planetenaufnahmen gewinnen. Die Antriebe ächzten zwar auf Grund der sehr langen Hebel und des hohen Gewichts, führten aber sauber nach. Ebenso habe ich sie mit einer 3-er Kombination wie unten zu sehen, eingesetzt. Die 3-er Kombination diente dazu, mit 2 Teleskopen gleichzeitig s/w und Farb-Aufnahmen zu gewinnen, während über das 3. Teleskop nachgeführt wurde. Ziel war es, in den wenigen Nächten, die photographisch nutzbar sind, die maximale Ausbeute zu erzielen. Dabei kamen ein TMB 80/480 mit der SXV-H9C, ein Pentax 75 mit der SXV-H9 und ein TMB 80/600 mit Mintron-Kamera und TV-guider zum Einsatz. Celestron NexStar 5 Das NexStar 5 war bei seiner Einführung einer der Vorreiter kompakter, bezahlbarer Goto-Teleskope. Die bewährte C5- Optik 125/1250 auf einer sehr transportablen Montierung, die man einfach auf den Tisch stellen konnte, war mein erstes Teleskop, das ich damals noch aus den USA importierte, weil in Deutschland noch lange nicht verfügbar. Mittlerweile nutze ich die Optik nicht mehr, die Montierung, die ich um eine Prismenklemme erweitert habe, leistet als grab-and-go Montierung zum Schnellspechteln weiterhin hervorragende Dienste. Giro GR-II-DX Die GR-II-DX von Tele-Optics ist eine manuelle Alt-Az- Montierung, die sich händisch sauber nachführen läßt und hohe Instrumentenlast zuläßt. Man kann an beiden Seiten der Azimuth-Achse schwere Teleskope befestigen, sie trägt beispielsweise parallel ein C9 und einen 6” Apo problemlos. Ich nutze sie in einer speziellen Konfiguration mit dem Apogee 20-32x88 Großfernglas mit 90-Grad-Einblick aber auch immer mal wieder indoor, wenn ich z.B. ein Teleskop justieren oder ausbalancieren möchte. Dann dient sie als solide dreh- und schwenkbare Halterung. Zur Anwendung kommt sie wahlweise auf dem Stativ der GP- DX oder auf einem günstigen Vermessungsstativ, das auch z.B. zur Bino-Beobachtung bequeme Einblickshöhe zuläßt. So nutze ich sie z.B. wie hier gezeigt als sehr kompakte Einheit mit dem TMB 80/600 und Baader CoolCeramic- Herschelkeil für die Sonnenbeobachtung. Diese Kombination kann man in einer Hand tragen und ist sofort einsatzfähig. Damit taugt sie gut, um mal schnell zu überprüfen, ob auf unserem Heimatstern etwas Sehenswertes los ist, bevor größere Optiken aufgebaut werden. Selbstbau-Montierung Um höhere Instrumentenlasten bewältigen zu können, als sie die GP-DX verkraftet, habe ich 2003 begonnen, eine massive Montierung selbst zu bauen. Nach einer längeren Pause konnte ich sie 2007 endlich fertigstellen und nutzte sie mehrfach vor allem für Planetenaufnahmen mit dem TMB 152/1200 Apo. Leider kommt sie aktuell nicht mehr zum Einsatz, da sie durch die ASA DDM60 Pro abgelöst wurde. Es war trotzdem ein sehr spannendes Projekt, in dem ich viel gelernt habe. Ein ausführlicher Bericht des Selbstbaus findet sich hier.